Alles begann im Jahr 2015, als Esref und ich uns in der Berufsschule kennenlernten. Wir kämpften uns durch eine klassische Agentur-Ausbildung zum/zur Mediengestalter:in, bei der wir den harten Alltag der Branche hautnah miterlebten – schlechte Bezahlung, wenig Anerkennung und unzählige Überstunden. Wir scherzten schon damals darüber, eines Tages eine eigene Agentur zu gründen und es besser zu machen. And guess what? We did it.
Die Vision
Den Grundstein unserer Agentur legten wir bei einem entspannten Drink in der Abendsonne von Essen-Rüttenschied. Wir saßen dort und träumten von einem Ort, an dem wir unsere Kreativität entfalten und unsere eigenen Regeln aufstellen konnten. Ursprünglich hatten wir geplant, buero_v1 mit drei Gründern ins Leben zu rufen, aber nach einigen intensiven Gesprächen reduzierte sich die Zahl auf zwei. Esref und ich hatten eine klare Vision vor Augen: Einen fairen und kreativen Ort zu kreieren, an dem Menschen gerne arbeiten, fair behandelt werden und Kunden sich gut aufgehoben fühlen. Transparent as fuck.
Aber hold on! So einfach und schnell, verlief der Gründungsprozess dann doch nicht. Zwar besaßen wir bereits die notwendigen Fähigkeiten für unseren Job, aber das Führen eines Unternehmens erforderte noch weitere Kenntnisse. Wir erkannten, dass wir uns in Finanzen, Steuern und Recht weiterbilden mussten, um sicherzustellen, dass wir die Basics der Unternehmensführung beherrschen. Also stürzten wir uns in verschiedene Kurse und Seminare, um uns das notwendige Wissen anzueignen. Es war eine Zeit des Lernens, aber auch der Vorbereitung auf das, was vor uns lag.
Und schließlich war es im Herbst soweit:Am 1. Oktober 2018 wurde buero_v1 geboren.
Ihr fragt euch vielleicht, warum wir uns für den Namen „buero_v1“ entschieden haben? Ganz einfach: „buero“ steht für den Ort, an dem wir arbeiten, ein Büro eben, nur cooler. Und „_v1“ ist ein Insider der Branche. Es symbolisiert die erste Version einer innovativen und jungen Idee, einer Marke, die sich noch etablieren muss. Es war ein Name, der zu unserer Vision passte und uns repräsentierte.
Die Gründung als GbR erfolgte mit einer jeweiligen Einlage von 500 Euro ins Unternehmen. Während unserer Ausbildung war es schwierig, Geld auf die hohe Kante zu legen, aber wir glaubten an unsere Idee und waren bereit, das Risiko einzugehen.
Der Grundstein für unsere Agentur war also gelegt, zunächst ohne große finanzielle Risiken, denn das Arbeiten von zuhause aus war in der Marketingbranche schon vor der Corona-Pandemie kein Problem. Ausgestattet mit unseren Laptops und einem Internetanschluss waren wir in der Lage, von überall aus zu arbeiten. Die Welt war unser Büro.
Besonderes Lob an dieser Stelle: Zu Beginn mussten wir alle (technischen) Ansprüche herunterschrauben. Das vollausgestattete MacBook war also erst einmal nicht in Reichweite. Stattdessen musste ein 50 Euro Windows-Rechner herhalten – und er tat es auch. Ein halbes Jahr lang erfüllte dieser Rechner einen hervorragenden Job und geht nun als Kunst-Exponat in die Geschichte von buero_v1 ein.
Der Hürdenlauf
Aber auch wenn wir mit Enthusiasmus und Tatendrang gestartet waren, gab es zu Beginn zwei große Herausforderungen, die uns auf die Probe stellten. Zum einen hatten wir als GbR nicht die finanzielle Sicherheit eines größeren Unternehmens. Insbesondere für größere Kunden schien dies ein relevanter Aspekt zu sein, was unseren Wachstum zunächst deutlich schleppender gestaltete. Deshalb war schnell klar, dass buero_v1 die Rechtsform in eine GmbH ändern musste, um das Vertrauen und die Sicherheit zu schaffen, die Kunden benötigten. Ein Faktor, der so schnell nicht umgesetzt werden konnte. Denn ja, 500 Euro pro Person als Einlage sind schnell verbraucht.
Zum anderen wurden Esref und ich aufgrund unseres jungen Alters von Anfang 20 damit konfrontiert, dass viele Menschen uns als zu jung ansahen, um uns als Unternehmer:in zu respektieren und wertzuschätzen. Die Anerkennung für unsere Dienstleistungen mussten wir uns hart erkämpfen, und es war schwierig, Neukunden zu gewinnen. Nur wenige waren bereit, einem jungen Unternehmen mit jungen Geschäftsführern eine Chance zu geben. Und wenn sie es wollten, dann waren die Konditionen kaum fair. Doch wir rockten den Shit. Mit Leidenschaft und Überzeugung arbeiteten wir daran, unsere Fähigkeiten und Erfahrungen unter Beweis zu stellen. Wir kämpften für unseren Platz in der Agenturwelt und für die Anerkennung, die wir verdienten.
Im Jahr 2020 trafen Esref und ich dann die Entscheidung, den Schritt in eigene Räumlichkeiten zu wagen. Wir spürten, dass es an der Zeit war, unser Unternehmen auf die nächste Stufe zu heben und einen Ort zu schaffen, der unseren Werten und unserer Kreativität entsprach. Nach zahlreichen Besichtigungen fanden wir schließlich ein Juwel in Düsseldorf-Unterbilk, im Hinterhof eines aufwendig renovierten Altbaus. Dort sollten wir künftig auf zwei Etagen kreativ arbeiten. Der Moment, als wir die Räumlichkeiten betraten, war magisch. Es fühlte sich an wie der Beginn eines neuen Kapitels, und wir waren voller Vorfreude auf das, was vor uns lag.
Der Mietvertrag wurde schnell unterzeichnet und wir begannen damit, die Büromöbel zu organisieren und den Raum nach unseren Vorstellungen zu gestalten. Alles schien perfekt zu laufen, doch dann folgte ein Dämpfer: Kurz vor dem geplanten Einzug wurde der Corona-Lockdown beschlossen. Es war eine harte Realität, mit der wir konfrontiert wurden. Doch wir ließen uns nicht unterkriegen. Während andere ins Homeoffice wechselten, schufen wir einen Ort, an dem man gerne zur Arbeit kommt. Wir waren fest entschlossen, unsere Vision trotz der Widrigkeiten umzusetzen. Glücklicherweise blieb die Nachfrage in der Marketingbranche konstant, und wir hatten genug Aufträge, um uns über Wasser zu halten.
Das Zuhause
Anfangs wurden wir nur von einer Studentin unterstützt, die uns ein halbes Jahr lang begleitete. Im Herbst wagten wir dann den nächsten großen Schritt, Indem wir mit Philipp als Azubi_v1 unser Team erweiterten. Das Büro wurde immer belebter und aktiver. Mit Philipp stellten sich schnell neue Herausforderungen, und wir erkannten, dass wir weitere Stellen schaffen mussten, um dem Wachstum gerecht zu werden. Neben einer Projektmanagerin brauchten wir auch noch weitere Gestalter:innen, und so kam 2021 mit Leonie unsere zweite Auszubildende hinzu. Das Team von buero_v1 wuchs stetig, und es war wunderbar zu sehen, wie sich unsere Vision langsam aber sicher verwirklichte.
Das Jahr 2021 war für buero_v1 eine große Herausforderung. Wir fragten uns, wie viel zwei Grafiker in Vollzeit überhaupt schaffen können. Aus den regulären 7-Stunden-Tagen wurden schnell 12 oder sogar 16 Stunden. Bis spät in die Nacht arbeiteten wir mit kreativer Energie, insbesondere für die Immobilienbranche, die rund um die Uhr Bedarf an unseren Marketingleistungen hatte –sogar am Wochenende. Es blieb kaum Zeit, sich um strategische Unternehmensangelegenheiten zu kümmern. Die Aufträge strömten herein, aber unsere Kapazitäten waren erschöpft.
Die Achterbahnfahrt
Mit mittlerweile 8 Personen wurde es im Hinterhof von Unterbilk langsam eng. Wir merkten, dass es an der Zeit war, erneute Veränderungen anzustoßen. Anfang 2022 standen dann zwei große Neuerungen an. Zum einen war es an der Zeit, endlich den Schritt zur Umfirmierung zu wagen. Nach zahlreichen Terminen beim Anwalt und Notar wurde schließlich die buero_v1 GmbH gegründet – ein bedeutender Meilenstein für Esref und mich. Die Umwandlung in eine GmbH brachte uns mehr Sicherheit, sowie das Vertrauen und die Anerkennung, die wir uns hart erarbeitet hatten.
Die zweite Veränderung betraf unseren Platzbedarf. Wenn alle im Büro waren, gab es buchstäblich keinen Raum zum Atmen. Die Teamsitzungen wurden zur logistischen Herausforderung, und es wurde immer schwieriger, einen kreativen Arbeitsfluss aufrechtzuerhalten. Wir erkannten, dass wir mehr Platz brauchten, um unsere Kreativität voll entfalten zu können. Nach weiteren Besichtigungen fanden wir schließlich ein neues Zuhause: 300 Quadratmeter in der Düsseldorfer Altstadt, direkt am Rhein gelegen. Die Lage war optimal. Nach einigen Verhandlungen waren die Konditionen für uns okay. Angesichts des Aufschwungs im Jahr 2021 hatten wir keine Bedenken bezüglich der hohen Miete und der dreimal so großen Fläche. Wir planten, kauften ein und richteten ein. Gemeinsam mit einem Architekten setzten wir kreative Ideen um, um einen inspirierenden Arbeitsraum zu schaffen, der unsere Unternehmenskultur widerspiegelt. Obwohl es bei den Renovierungsarbeiten einige Herausforderungen gab, konnten wir schließlich im Juli 2022 unser neues Büro beziehen. Aus einer chaotischen Baustelle wurde schnell unser neues kreatives Zuhause.
Während sich unsere Agentur weiterentwickelte, erlebte die Welt um uns herum erhebliche Veränderungen. Konflikte und Inflation hatten weitreichende Auswirkungen, auch auf den Immobilienmarkt, der für buero_v1 eine bedeutende Kunden-Branche darstellte. Ende 2022 begannen wir die Auswirkungen dieser Veränderungen zu spüren, da Aufträge aus dem Immobilienbereich ausblieben. Diese Situation gab uns die Möglichkeit, unsere Strategie zu überdenken und uns verstärkt auf internes Marketing zu konzentrieren. Mit unserem neuen Fokus konnten wir neue Kunden gewinnen und uns in spannenden Projekten im Bankenwesen sowie in der Beauty- und Modebranche profilieren, die sich nun in unseren Referenzen wiederfinden.
Die Manifestation
buero_v1 blickt optimistisch in die Zukunft. Wir haben ein gestärktes Team und erkennen das enorme Potenzial, das uns vorantreiben kann. Wir sind bereit, uns neuen Herausforderungen zu stellen und unseren Kunden weiterhin erstklassige Marketinglösungen zu bieten. Durch die Überarbeitung unseres internen Marketings und die Optimierung unserer Prozesse möchten wir sicherstellen, dass wir als Agentur noch effektiver arbeiten und unseren Kunden einen noch besseren Service bieten können. Wir gehen gestärkt aus dieser turbulenten Zeit hervor werden und unsere Vision von buero_v1 erfolgreich weiterverfolgen.